In diesem Bereich erfahren Sie mehr zu unserem seismischen Monitoring. Das empfindliche Messsystem ist ein wichtiges präventives Steuerungsinstrument für den Bau und Betrieb der Erdwärmeanlage in Graben-Neudorf.
Fünf an geschützten und erschütterungsarmen Standorten im weiten Umfeld (ca. 4 bis 5 km) des Bohrplatzes installierte Seismometer bilden ein Netzwerk, das jegliche seismische Aktivitäten – weit unterhalb der Spürbarkeit für Menschen – im Untergrund in Echtzeit überwacht. Steigt die Schwingungsintensität an, gibt ein Ampelsystem klare Handlungsanweisungen, damit die Stärke dieser Schwingungen jederzeit unter der Schwelle der Spürbarkeit bleibt.
Weil man mit diesem System in den Untergrund „horcht“, also an die Stellen, an denen die seismischen Ereignisse unter Umständen entstehen können – spricht man von einem Emissionsnetzwerk.
Jedes Jahr treten in Deutschland Tausende seismische Ereignisse im Mikrobereich auf, ohne dass sie für Menschen spürbar sind. Die in Graben-Neudorf eingesetzten Messinstrumente sind so sensibel, dass sie selbst kleinste seismische Bewegungen registrieren und die entsprechenden Daten automatisch übermitteln. Dadurch werden sogar Schwingungen von Erdbeben aus weit entfernten Regionen, etwa aus Afrika oder Asien, von unserem Messnetz erkannt und aufgezeichnet.
In äußerst unwahrscheinlichen Fällen können im Zusammenhang mit der Erdwärmeanlage in Graben-Neudorf lokal kontrollierte seismische Reaktionen auftreten, die vollkommen ungefährlich sind. Dank modernster Mess- und Steuerungstechnologien werden diese Vorgänge kontinuierlich überwacht und aktiv gesteuert, sodass mögliche Bewegungen frühzeitig erkannt und weit unterhalb sicherheitsrelevanter Schwellenwerte gehalten werden.
In der Tabelle unten finden Sie sämtliche Ereignisse, die von unseren Messstellen in Graben-Neudorf aufgezeichnet werden. Zur Beurteilung der Stärke eines seismischen Ereignisses sind zwei Messgrößen besonders relevant: Die Bodengeschwindigkeit gibt an, wie schnell sich die Bodenpartikel aufgrund der seismischen Wellen bewegen und wird in mm/s angegeben; die Magnitude hingegen beschreibt die im Untergrund freigesetzte Energie. Für die Spürbarkeit vor Ort ist also in erster Linie die Bodengeschwindigkeit relevant.
Es lassen sich 3 Kategorien voneinander unterscheiden:
In der Übersicht „Netzwerkstatus“ sehen Sie den Betriebsstatus unserer Messstationen. Wir setzen auf eine Kombination aus Immissions- und Emissionsmessungen. Bei Immissionsmessungen geht es darum, die Erschütterung an einem Wirkungsort, also dort, wo sie auf ein Objekt, Gebäude oder Menschen trifft, zu erfassen. Emissionsmessstellen hingegen sind an besonders ruhigen Orten positioniert, um möglichst viele Ereignisse im Untergrund, also dort, wo die seismische Energie erzeugt wird, aufzuzeichnen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Grafana Daten. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenDie folgende Tabelle gibt einen Überblick über seismische Ereignisse im Einflussbereich der Anlage, in der Region und im weiteren Umfeld. Neben Tag und Uhrzeit eines Ereignisses finden Sie weitere Angaben zu dessen Lokalisierung, die zudem auf der unten folgenden Karte abgebildet ist. Darüber hinaus gibt es Informationen über die gemessenen Schwinggeschwindigkeit, die Magnitude sowie die Tiefe des Erdbebenherdes. Zu jedem Ereignis bietet der Katalog ein Wellendiagramm, das die an den verschiedenen Messtellen des Netzwerkes eingegangenen Schwingungen anzeigt.
Das um den Bohrplatz eingerichtete Emissionsnetzwerk zur Kontrolle induzierter Seismizität ist auf lokale Erdbeben innerhalb des Netzwerks ausgelegt. Zudem werden auch regionale oder weiter entfernt ausgelöste Erdbeben – abhängig von der Ereignisstärke, -Tiefe und weiteren Faktoren wie dem Hintergrundrauschen an den einzelnen Messpunkten – wahrgenommen und angezeigt.
Stand: wird geladen...
Die Daten regionaler oder weiter entfernt ausgelöster Ereignisse sind vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) am Regierungspräsidium Freiburg verifiziert und stammen aus den unter https://erdbeben.led-bw.de veröffentlichten Erdbebenmeldungen.
Map-Übersicht
Die Begriffe Erdbeben und seismisches Ereignis meinen ein und dasselbe Phänomen, kurzfristige Erschütterungen der Erdkruste ausgelöst durch Bewegungen von Gesteinspartien. Sie kommen in unterschiedlichen Stärken vor. Diese reichen von extrem schwachen Ereignissen, die nur von empfindlichen Geräten bereits weit unter der Spürbarkeitsgrenze wahrgenommen werden, bis zu einer Stärke, die Häuser zum Einsturz bringt. Die Stärke der Beben korreliert mit der freigesetzten Energie. Diese ist abhängig von der Größe der Bewegungsbahnen (Fläche), entlang der sich Gesteinspartien verschieben.
Die Richterskala stellt einen Zusammenhang zwischen der Erdbebenstärke und möglichen Folgen her. Sie vermittelt ein besseres Verständnis von den Auswirkungen, welche die in der Tiefe auftretenden Erdbeben an der Erdoberfläche haben können. Sie ist jedoch nur ein erster Schritt zur Annäherung. Im Einzelfall sind weitere Faktoren wie zum Beispiel die Tiefe des Erdbebenherdes zu beachten.
| Magnitudenstufe | Kategorie | Erdbeben pro Jahr | Auswirkungen |
|---|---|---|---|
| weniger als 1,0 – 2,9 | mikro | mehr als 100.000 | im Allgemeinen von Menschen nicht gespürt, aber von lokalen Instrumenten aufgezeichnet |
| 3,0 – 3,9 | leicht | 12.000-100.000 | von vielen Menschen gespürt; keine Schäden |
| 4,0 – 4,9 | leicht | 2.000-12.000 | von allen gespürt; geringfügige Schäden an Gegenständen |
| 5,0 – 5,9 | mäßig | 200-2.000 | einige Schäden an schwachen Strukturen |
| 6,0 – 6,9 | stark | 20-200 | moderate Schäden in bewohnten Gebieten |
| 7,0 – 7,9 | groß | 3-20 | schwere Schäden in großen Gebieten; Verlust von Menschenleben |
| mehr als 8,0 | groß | weniger als 3 | schwere Zerstörung und Verlust von Menschenleben in großen Gebieten |
Quelle:
www.britannica.com/science/earthquake-geology/Earthquake-magnitude
Zum Vergleich die Einstufung des Bundesverband Geothermie: www.geothermie.de/bibliothek/lexikon-der-geothermie/r/richterskala.html
Aktuelle Informationen zu seismischen Ereignissen finden Sie hier: https://erdbeben.led-bw.de/
Die Grafik zeigt die im Falle eines seismischen Ereignisses an den verschiedenen Seismometern registrierten Schwingungen. Jede Messtelle nimmt verschiedene Arten von Schwingungen wahr.
Longitudinalwellen schwingen parallel zur Ausbreitungsrichtung, wie zum Beispiel Kompressions- oder Druckwellen. Sie bewegen sich nur in eine Richtung.
Transversalwellen schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung nach links und rechts sowie nach oben und unten. Diese Wellen laufen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch den Untergrund und kommen daher auch zu unterschiedlichen Zeiten an den Messstellen an.
Die unterschiedlichen Wellen werden im Schaubild durch jeweils drei Linien pro Seismometer dargestellt.
Das seismische Monitoring verfügt über ein weiteres Netzwerk aus Seismometern, welche die gegebenenfalls an oder in Gebäuden eintreffenden Bodenschwingungen aufzeichnen. Die Messtellen befinden sich in ausgewählten, öffentlichen Gebäuden. Sie können im Falle eines seismischen Ereignisses Auskunft über die Schadensrelevanz der aufgetretenen Seismizität geben. Weil diese Messstellen, die an der baulichen Substanz ankommenden Schwingungen erfasst, spricht man vom Imissionsnetzwerk.
Die folgende Tabelle zeigt in fünfzehnminütigen Abständen die in dieser Zeitspanne an der jeweiligen Messstelle eingetroffene maximale Bodenschwingung. Da sich die Seismometer innerhalb von Ortschaften befinden, gehen die erfassten Werte in der Regel auf Durchgangsverkehr oder Passanten zurück, so dass dann auch nur die dort befindliche Messstelle diese Erschütterungen erfasst. Ein im Untergrund aufgetretenes seismisches Ereignis käme nur dann als Auslöser infrage, wenn alle Stationen gleichzeitig erhöhte Schwingungen anzeigen.
Die PGV-Grafiken (Peak-Ground-Velocity = Boden-Schwinggeschwindigkeit) stellen die an den einzelnen Messstellen aufgezeichneten Bodenschwingungen im Tagesverlauf dar. Die genauen Standorte der Seismometer zeigt die folgende Karte. Ein Klick auf die Fähnchen öffnet ein Foto des Gebäudes, in dem die Messtelle untergebracht ist.
Stand: …
(max. PGV in mm/s der letzten 15 Min.)
Die Karte unten zeigt die verschiedenen Messstationen unseres Immisionsnetzwerks.
Die schwarzen Punkte in den beispielhaften Diagrammen bilden die von der Messstation zur jeweiligen Tageszeit aufgezeichnete Bodenschwingung ab. Die rote Linie symbolisiert die Grenze, ab der Bodenschwingungen potentiell spürbar sein können. Die Messinstrumente sind so sensibel, dass selbst vorüberlaufende Spaziergänger oder ein starker Windzug eine messbare Erschütterung nach sich ziehen können.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen