Industrieausschuss besucht Bohrplatz in Graben-Neudorf
Geothermie zum Standortvorteil für die heimische Wirtschaft entwickeln
Ende September besuchte eine Delegation des Industrieausschusses der IHK Karlsruhe den Bohrplatz der Deutschen ErdWärme in Graben-Neudorf. Die prominent besetzte Gruppe interessierte sich für den Entwicklungsstand der tiefen Geothermie im Landkreis Karlsruhe. Für viele Unternehmen könnte Geothermie den Transformationsprozess zur Klimaneutralität erleichtern.
„Wollen wir das große Potenzial der tiefen Geothermie am Oberrhein zu einem echten Standortvorteil für die heimische Wirtschaft entwickeln, müssen wir über die sichere Erschließung hinaus auch die Wärmeverteilung mitdenken“, sagt Roman Link, Repräsentant für kommunale Angelegenheiten der Deutschen Erdwärme und ergänzt: „Der Aufbau großer regionaler Wärmenetze ist eine Grundvoraussetzung, um Erdwärme effizient nutzen zu können. Gleichzeitig bietet es heimischen Unternehmen die Chance mit der Transformation der Wärmeversorgung zu wachsen und von zusätzlichem Investitionskapital aus Bundesfördermitteln zu profitieren.“
Der Vorsitzende des IHK-Industrieausschusses, Nikolaus P. Wild, bestätigt: „Die Wirtschaft ist auf eine bezahlbare und sichere Versorgung mit CO2-armer Energie angewiesen. Die Geothermie kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Der Ausbau der erneuerbaren Energie muss schneller vorankommen!“
Tiefe Geothermie liefert erneuerbare Wärme zum Heizen und – dank der hervorragenden Bedingungen am Oberrhein – ebenfalls Prozesswärme, die in vielen Wirtschaftszweigen eingesetzt werden kann. Als erneuerbare CO2-freie Wärmequelle entkoppelt sie die Wärmeversorgung vom CO2-Preis und ist deshalb für Unternehmen mit hohem Wärmebedarf besonders attraktiv, unter anderem bei der Versorgung großer Gebäudekomplexe oder Produktionsstätten. Zudem ist Geothermie grundlastfähig und regional verankert. Sie erhöht die Unabhängigkeit der Wirtschaft von internationalen Energiemärkten und hält Wertschöpfung im Land.
Im Bild (v. l. n. r.): Roman Link, Rebekka Todt (IHK Karlsruhe), Linda Jeromin (IHK Karlsruhe), Nikolaus P. Wild (Vorsitzender IHK-Industrieausschuss), Dr.-Ing. Dirk Peter Schweinberger (tech-solute GmH), Dr. Oliver Maetschke (Ettlin AG), Jenny Geis (stellv. HGF IHK Karlsruhe), Dr. Hugo Brussaard (Geholit + Wiemer GmbH) und Joachim Kugler (Siemens Energy Global GmbH)