Update Langzeit-Injektionstest in Graben-Neudorf

Graben-Neudorf: Anfang November 2025 hat die Deutsche ErdWärme in Graben-Neudorf einen Langzeit-Injektionstest gestartet. Die ersten Ergebnisse sind sehr positiv: Die Injektivität der Bohrung liegt über den Erwartungen und bestätigt das große Potenzial des Standorts für die erneuerbare und preisstabile Wärmeversorgung Graben-Neudorfs und der Region. Durch das umfangreiche und bisher in Deutschland einmalige hydraulische und seismische Messsystem wurden 24/7 die Sicherheit der Tests überwacht. Dabei wurde am 15.11.2025 um 14:36 Uhr in der Umgebung von Graben-Neudorf ein mikroseismisches Ereignis aufgezeichnet. Mit einer Bodenschwinggeschwindigkeit von 0,307 mm/s liegt das Ereignis knapp über der Grenze von 0,3 mm/s, ab der seismische Ereignisse potenziell leicht spürbar sein können (vergleichbar mit einem vorbeifahrenden LKW). Die Deutsche ErdWärme hat entsprechend der Genehmigung auf das seismische Ereignis reagiert. Der Test wird wie geplant fortgesetzt.

Der Langzeit-Injektionstest ist ein wichtiger Schritt, um das große Geothermie-Potenzial in Graben-Neudorf zu realisieren. Im Kern geht es darum, Bedingungen für einen langfristigen Betrieb zu testen und so den Weg für die zweite Bohrung und den Bau des Heizwerks zu bereiten, das tausende Haushalte in der Region mit preisstabiler und nachhaltiger Wärme versorgen wird.

Von Beginn an hat die Deutsche ErdWärme in Graben-Neudorf Sicherheitsstandards gesetzt, die weit über den bergrechtlichen Vorgaben und in anderen Bundesländern üblichen Regelungen liegen. Eine der zahlreichen implementierten Sicherheitsmaßnahmen ist das Ampelsystem, welches regelt, wann der Betrieb in Graben-Neudorf heruntergefahren werden muss, um Schäden zu vermeiden. Die am 15. November gemessenen 0,307 mm/s liegen am untersten Rand des “gelben Bereichs” des Ampelsystems. Im gelben und orangenen Bereich von 0,3 bis 3 mm/s können seismische Ereignisse potenziell leicht spürbar sein, verursachen aber keine Schäden. Erst ab 3 mm/s, also der rund 10-fachen Stärke des gemessenen Mikroereignisses, ist der “rote Bereich” erreicht, ab dem potenziell Schäden an Gebäuden wie Putzrisse möglich wären.

Im Mikrobereich, weit entfernt von jeder Spürbarkeit, ist Seismizität bei Geothermieprojekten vollkommen normal. Sollten sich die Werte, die über ein hochmodernes seismisches Monitoring in Echtzeit rund um die Uhr überwacht werden, einer Schwelle nähern, bei der Schäden möglich wären, wird der Betrieb sofort heruntergefahren. Das Ereignis vom 15. November liegt weit unterhalb dieser Schwelle und ist damit ungefährlich. Der Test kann daher wie geplant fortgesetzt werden.