Graben-Neudorf, 8. August 2025 – Das Geothermieprojekt der Deutschen ErdWärme in Graben-Neudorf entwickelt sich planmäßig und setzt ein starkes Zeichen für die Wärmewende in Baden-Württemberg. Mit Temperaturen von 200 °C verfügt das geothermische Reservoir über eine außergewöhnlich hohe Qualität.
Anlässlich des Besuchs von Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg auf dem Bohrplatz in Graben-Neudorf stellte die Deutsche ErdWärme die nächsten Schritte im Projektverlauf sowie die Visualisierung des Untergrundes mit einer 3D Modellierungs- und Simulationssoftware zur besseren Vermittlung geologischer Zusammenhänge vor.
Längere Injektionsphase im vierten Quartal 2025 geplant
Um das große Geothermie-Potenzial in Graben-Neudorf zur Versorgung Tausender Haushalte mit nachhaltiger Wärme zu realisieren, hat die Deutsche ErdWärme beim Bergamt Freiburg einen Antrag für die nächste Injektionsphase eingereicht. Nach erfolgreicher Genehmigung ist für das vierte Quartal 2025 ein mehrwöchiger Injektionstest geplant. Ziel ist es, die nachhaltige Injektionsfähigkeit des Reservoirs zu validieren und Betriebsabläufe unter realen Bedingungen operativ zu testen.
Parallel zur Vorbereitung der Injektionsphase wird bereits die zweite Bohrung geplant, die zeitnah umgesetzt werden soll. Dabei fließen alle bisherigen Erkenntnisse in die technische und geologische Planung ein, um das Projekt und damit die Wärmewende vor Ort gezielt voranzutreiben.
Ein Meilenstein für die regionale Wärmewende
Graben-Neudorf und die umliegenden Gemeinden werden durch die klimafreundliche Tiefengeothermie erheblich profitieren – ökologisch, wirtschaftlich und infrastrukturell. Das Projekt ermöglicht auf Jahrzehnte stabile Wärmepreise und trägt wesentlich zur Dekarbonisierung der regionalen Wärmenetze bei. Es unterstützt die Kommunen wirkungsvoll bei ihrer Wärmeplanung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Bei seinem Besuch vor Ort lobt Staatssekretär Dr. Baumann das Projekt: „Geothermie-Vorhaben wie in Graben-Neudorf sind ein gutes Beispiel für mutiges Vorangehen in der Wärmewende. Dabei heben sie einen Schatz und helfen, eine nachhaltige und zugleich unabhängige Energieversorgung sicherzustellen. Damit können wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich reduzieren und zugleich unsere Klimaziele voranbringen.“
Ein zentraler Bestandteil des Besuchs war die Vorstellung eines geothermischen 3D Modells, mit der sich der geologische Untergrund dreidimensional, interaktiv und leicht verständlich darstellen lässt. Die Anwendung ermöglicht es, die komplexen Strukturen im Untergrund greifbar zu machen, dynamische Prozesse zu simulieren und darzustellen und schafft so ein neues Maß an Transparenz für Geothermieprojekte.
„Mit einer 3D Visualisierung schaffen wir ein besseres Verständnis für die geologischen Begebenheiten von Geothermieprojekten und können Stakeholder ohne Geologie-Expertise besser einbinden“, erklärt Rolf Herrmann, Head of Geothermal Engineering bei Deutsche ErdWärme. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Skalierung der Geothermie als Kerntechnologie der Wärmewende.“