Nicolas Zippelius sieht in Erdwärme Chance, die genutzt werden sollte
Der Bundestagsabgeordnete Nicolas Zippelius (CDU) nutzte den jüngsten Besuch seines Heimatwahlkreises Karlsruhe Land, um sich vor Ort ein genaues Bild vom Entwicklungsstand der tiefen Geothermie zu machen. Die Technologie beschäftige mittlerweile einige Abgeordnete in Berlin, in deren Wahlkreisen Geothermie Potenzial für die Bewältigung der Energie- und Wärmewende böte. Am Oberrhein sind die Voraussetzungen besonders vielversprechend. „Die Chance, die die Geothermie für eine klimaneutrale Energieversorgung im Landkreis bietet, sollten wir nutzten“, sagte Nicolas Zippelius am 5. Dezember 2022 während seines Besuchs des Geothermie-Bohrplatzes in Graben-Neudorf. Dort sprach er mit Deutsche Erdwärme Geschäftsführer Herbert Pohl über die Fortschritte bei der aktuell laufenden Bohrung sowie über die weiteren vom Unternehmen geplanten Erdwärmeanlagen und ihre Bedeutung für die Energiewende in der Region.
„Die sichere Erschließung der Reservoire und ein sicherer Betrieb der Anlagen“, so Nicolas Zippelius: „ist eine der zentralen Voraussetzung, damit Geothermie breite Akzeptanz erfährt und ihre Nutzung die Energiewende im Landkreis voranbringen kann.“ Der bisherige Projektverlauf in Graben-Neudorf stimme ihn zuversichtlich, dass diese Prämisse ernst genommen werde. Tatsächlich sind die Sicherheitsvorkehrungen hoch, wovon sich Nicolas Zippelius bei der Besichtigung des Bohrplatzes überzeugen konnte. Das schon vor Beginn der Bohrung in Betrieb genommene seismische Monitoring meldete bislang keine induzierten seismischen Aktivitäten. Seine Funktionstüchtigkeit stellte das hochsensible System trotzdem unter Beweis, als es Ausläufer weit entfernter natürlicher Erdbeben registrierte.
Deutschlandweit, so schätzen Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft, könne Geothermie 25 Prozent des Wärmebedarfs decken. Am Oberrhein ist das Potenzial deutlich höher. „Mittelfristig können wir mit Geothermie mehr als 50 Prozent des heutigen Wärmebedarfs im Landkreis decken“, sagt Herbert Pohl. „Langfristig sicher noch deutlich mehr.“ Die Geothermie-Projekte können die regionale CO2-Bilanz deutlich verbessern. Die Hälfte der Gesamtemissionen im Landkreis gehen nämlich auf den Wärmesektor zurück. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt in diesem Bereich jedoch nur bei sieben Prozent, deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (15 %).