Grüne-Abgeordnete Schwarz und Behrens machen Geothermie-Realitätscheck
Die tiefe Geothermie kann einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung der Wärmewende am Oberrhein leisten. Graben-Neudorf findet deshalb aktuell viel Beachtung. Am 5. August 2022 besuchten die Grünen-Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz und Hans-Peter Behrens sowie die Grüne Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat von Baden-Baden, Sabine Iding-Dihlmann, den Bohrplatz der Deutschen ErdWärme an der Ernst-Blickle-Straße. Sie machten sich ein Bild von der laufenden Bohrung für die hier geplante Erdwärme-Anlage, von der eine Signalwirkung für den Bau weiterer geplanter Anlagen am Oberrhein erwartet werde.
„Das Projekt eignet sich ideal, um einen Eindruck zu bekommen, wie die Erschließung eines Thermalwasserreservoirs zur Gewinnung von Erdwärme in der Realität abläuft“, sagt Hans-Peter Behrens, Sprecher der Grünen Landtagsfraktion für Bioökonomie und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Auch in seinem Wahlkreis Baden-Baden und südlicher Landkreis Rastatt ist die tiefe Geothermie als mögliche Lösung für den Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung im Gespräch. „Deshalb ist es gut zu wissen, welche Ausmaße ein solches Projekt annimmt und mit welchen Auswirkungen auf die Umgebung gegebenenfalls zu rechnen ist“, sagt Behrens.
Von großem Interesse sei zudem die bereits von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe (Programm „zeozweifrei“) geplante Einbindung der Geothermie in ein zukünftiges interkommunales Wärmenetz. Über den aktuellen Planungsstand, der ein Backbone-Wärmenetz von Graben-Neudorf Richtung Bretten vorsieht, informierte zeozweifrei-Geschäftsführerin Birgit Schwegle, die die Abgeordneten bei der Besichtigung begleitete.
„Neben dem Potenzial für die Wärmewende spielen bei der tiefen Geothermie Themen wie Sicherheit und Umweltschutz für die Bevölkerung eine wichtige Rolle“, sagt Andrea Schwarz, Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bretten, zu dem auch Graben-Neudorf zählt. In Baden-Württemberg müssen Projektträger deshalb ein umfassendes Sicherheitskonzept vorlegen, um eine Bohrgenehmigung zu erhalten. Von deren Umsetzung konnten sich die Abgeordneten bei ihrem Besuch überzeugen. „Die Vorkehrungen zum Grundwasserschutz mit mehreren Messstellen in den oberen und unteren Grundwasserleitern sowie die mehrfache Verschalung der Bohrung mit dicken Stahlrohren und zementierten Zwischenräumen zeigen beispielhaft, dass das Thema Sicherheit sehr ernst genommen wird“, sagt Andrea Schwarz.